Eine zentrale Maschine muss gewartet werden oder fällt aus, das Problem kann nicht auf Anhieb gelöst werden. Das bedeutet: Produktionsstopp, damit verbundene hohe Kosten und die zeitaufwendige Anreise eines Experten.
Mithilfe von Smart-Servicelösungen wie bitnamic CONNECT lassen sich Ausfallzeiten verkürzen und Reisekosten sparen – besonders in Kombination mit Augmented Reality, kurz AR. Im Gegensatz zu VR (Virtual Reality) bleibt bei AR die reale Sinnesstimulation vorhanden. Das bedeutet, die Realität wird nicht durch eine virtuelle Welt ersetzt, sondern lediglich um virtuelle Elemente erweitert.
Augmented Reality kann zum Beispiel mithilfe einer AR-Brille genutzt werden. Für Service- und Instandhaltungsprozesse bieten sich spezielle Datenbrillen für die Industrie an, auch Smartglasses genannt.
Basierend auf unserer Erfahrung empfehlen wir folgende Modelle: Microsoft HoloLens 2, RealWear Navigator 520 und Vuzix M400.
Wo die Vorteile beim Einsatz von Datenbrillen für die Industrie liegen, worin sich einzelne Modelle unterscheiden und welche AR-Brille sich für welche Umgebung eignet, erfahren Sie in folgendem Beitrag.
Datenbrillen in der Industrie – Vorteile von Remote Maintenance
Instandhaltungs- und Serviceprozesse effizient ortsunabhängig durchführen – Digitalisierung in Form von Fernwartung macht es möglich. Softwarelösungen wie Remote Maintenance, Hauptkomponente von bitnamic CONNECT, verbinden einen Mitarbeiter vor Ort mit einem entfernten Experten in einer interaktiven Videokonferenz.
Einfach per App gestartet, können auf diesem Wege schnell und einfach Lösungen vermitteln werden. Nützliche Funktionen wie Datenaustausch, Laserpointer oder das integrierte Whiteboard, über das sich Screenshots erstellen und Annotationen vornehmen lassen, beschleunigen die Problembehebung zusätzlich.
Noch bessere Nachvollziehbarkeit und einfacheres Arbeiten an Maschinen ermöglicht der kombinierte Einsatz von Remote Maintenance und AR-Brille: Datenbrillen zeigen über eine integrierte Kamera kontextrelevante Informationen direkt im Sichtfeld des Nutzers an – der Experte sieht dieselbe Umgebung wie der Mitarbeiter vor Ort.
Smartphone, Tablet oder Laptop werden nicht mehr benötigt. Somit hat der Mitarbeiter beide Hände frei und kann Schritt für Schritt den Anweisungen des Experten folgen.
Die besten Datenbrillen für die Industrie
Augmented Reality bietet neue Chancen für Unternehmen, insbesondere bei Wartungs- und Instandhaltungsprozessen. Der praktische Einsatz gestaltet sich effizient und intuitiv – mit der richtigen Datenbrille.
In unserem bitnamic CONNECT Datenbrillen-Guide für Augmented-Reality-Instandhaltung finden Sie weitere Informationen zu AR und den nachfolgend beschriebenen Modellen. Alle drei Datenbrillen sind mit Remote Maintenance kompatibel. Für eine Live-Demonstration vereinbaren Sie einfach einen Termin mit unserem Sales Team.
Im Test: Microsoft HoloLens 2
Bei der Microsoft HoloLens 2 handelt es sich um eine Mixed-Reality-Datenbrille, welche die Realität um virtuelle dreidimensionale Elemente erweitert, indem sie diese in das Sichtfeld des Trägers integriert. Die Objekte lassen sich beliebig platzieren und bleiben dank räumlicher Verankerung stets an ihrer ursprünglichen Stelle, auch wenn der Nutzer seine Position verändert.
Die Kamera des Head-Mounted Displays (HMD) befindet sich direkt in der Mitte, die Sicht des Experten ist somit nahezu identisch mit derjenigen des Mitarbeiters vor Ort. Gesteuert wird die Datenbrille per Sprachbefehl, sodass stets beide Hände frei für Arbeiten an der Maschine bleiben. Zusätzlich lässt sich die Datenbrille auch mit Gesten steuern.
Im Test: RealWear Navigator 520
Im Gegensatz zur AR-Brille von Microsoft erfolgt bei der Android-basierten Datenbrille RealWear Navigator 520 keine direkte Realitätsüberlagerung – man kann hierbei von “AR light” sprechen. Das Modell verfügt über eine seitlich am Kopf angebrachte Kamera sowie einen im peripheren Sichtfeld situierten 2D-Assistenzbildschirm. Gesteuert wird die Datenbrille per Sprache, hinzukommen eine Aktions‑, Vor- und Zurück-Taste. Diese werden aufgrund der hervorragend funktionierenden Sprachsteuerung jedoch kaum benötigt.
Über den Bildschirm der Brille können mithilfe von Remote Maintenance Informationen ausgetauscht werden. So kann der Träger sein Sichtfeld an den Experten übermitteln. Parallel dazu lassen sich Daten wie Videos, 3D-Modelle, Dokumente, Anwendungsfenster etc. per Screen Sharing vom Helpdesk empfangen. Das integrierte Mikrofon ermöglicht zusätzlich mündliche Kommunikation.
Im Test: Vuzix M400
Auch bei der Android-basierten Vuzix M400 findet keine direkte Realitätsüberlagerung statt. Die Datenbrille verfügt gleichfalls über ein 2D-Display vor dem linken oder rechten Auge, die Kamera befindet sich jedoch bei diesem Modell direkt vor dem Display.
Die M400 lässt sich per Touchpad, Kopfbewegung oder Sprache bedienen. Ebenso wie bei der HoloLens 2 und dem Navigator 520 können via Remote Maintenance Videos, Bilder, Dokumente, 3D-Modelle etc. zwischen dem Experten und dem Träger der Datenbrille ausgetauscht werden.
Datenbrillen für die Industrie im Vergleich
Grundlegend weisen die Navigator 520 und die M400 mehr Gemeinsamkeiten auf, während sich die Brille von Microsoft optisch, technisch und preislich deutlich abgrenzt.
Das Display
Das Display der HoloLens 2 ist mit durchsichtigen holografischen Linsen ausgestattet und befindet sich in Form eines Visiers direkt vor den Augen des Trägers. Die unmittelbar darüber platzierte, zentral situierte Kamera sorgt für nahezu deckungsgleiche Perspektive von Mitarbeiter und Experte.
Kamera sowie Display von Navigator 520 und M400 sind seitlich angebracht, der Betrachtungswinkel kann jedoch leicht eingestellt werden. Die Qualität der Kamera betreffend, ist der Navigator 520 top ausgestattet: Das HyperDisplay hat eine HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel, verfügt über eine kontrastreiche Farbwiedergabe und ein 24°-Sichtfeld.
Die Ergonomie
Das Gewicht der HoloLens 2 beträgt 566 Gramm und fällt im Vergleich mit den anderen beiden Datenbrillen am höchsten aus. Aufgrund des ergonomischen Designs und der Möglichkeit, das Display hochzuklappen, zeichnet sie sich dennoch durch hohen Tragekomfort aus.
Der Navigator 520 ist mit 274 Gramm deutlich leichter, die M400 wiegt lediglich 190 Gramm, was sie zu einer der leichtesten Datenbrillen auf dem Markt macht.
Die Akkulaufzeit
Hier gibt es deutliche Unterschiede: Die HoloLens 2 kann etwa zwei bis drei Stunden aktiv genutzt werden. Die Laufzeit des Navigator 520 hingegen beträgt sechs bis acht Stunden.
Die M400 liegt in etwa dazwischen: Je nach Wahl der externen Batterie hält ihr Akku zwei bis zwölf Stunden lang.
Einsatzmöglichkeiten von Datenbrillen in der Industrie
Hinsichtlich der Robustheit rangiert der Navigator 520 auf dem ersten Platz: Die Datenbrille ist unempfindlich gegenüber Staub, Schmutz und Stürzen aus einer Höhe von bis zu zwei Metern auf Beton. Voll funktionsfähig bei extremer Kälte oder Wärme (von ‑20°C bis +50 °C) und strahlwassergeschützt mit einem IP von 66, eignet sich diese Datenbrille besonders gut für den Außeneinsatz.
Foto: realwear.at
Auch die M400 ist sturzsicher, staubdicht und geschützt vor zeitweiligem Untertauchen in Wasser mit einem IP von 67. Sie ist etwas fragiler als der Navigator 520, jedoch ebenfalls für nasse, staubige Umgebungen konzipiert.
Beide Datenbrillenmodelle kommen aufgrund ihrer (baulichen) Eigenschaften vermehrt auf Baustellen, in der Produktion, der Logistik und in der Öl‑, Gas- sowie Autoindustrie zum Einsatz.
Die Microsoft HoloLens 2, insbesondere ihr Display, ist empfindlicher und daher ideal für den Innenbereich. Sie wird verstärkt im Gesundheitsweisen genutzt, zunehmend auch in der Fertigung von diffizilen Produkten.
Datenbrillen für die Industrie – Die wichtigsten Daten auf einen Blick
Microsoft HoloLens 2 | RealWear Navigator 520 | VUZIX M400 | |
Display | Head-Mounted Display, Mixed Reality | Seitlich platzierter 2D-Assistenzbildschirm | Seitlich platzierter 2D-Assistenzbildschirm |
Steuerung | Sprache und Gestik | Sprache | Touchpad, Sprache und Kopfbewegung |
Gewicht | 566 g | 274 g | 190 g |
Akkulaufzeit | 2–3 Stunden | 6–8 Stunden | 2–12 Stunden |
Preis | 3.849,00 EUR | 2.999,00 EUR | Auf Anfrage |
Einsatzgebiete | Innenbereich | Außenbereich und Innenbereich | Außenbereich und Innenbereich |
Datenbrillen, die sich nicht für die Industrie eignen
Mit dem zügig voranschreitenden Ausbau der Digitalisierung im Industriebereich wächst zugleich das Angebot an smarter Technologie. Dies gilt ebenso für den Datenbrillen-Bereich, doch viele Modelle eignen sich nicht als Datenbrillen für die Industrie.
Die Datenbrillen von Google, zum Beispiel das Modell Google Glass Enterprise Edition 2, ist mit lediglich 80 Gramm Gewicht besonders leicht und daher komfortabel über einen längeren Zeitraum tragbar. Für extremere Witterungsverhältnisse, Kontakt mit Wasser, Staub oder Schmutz – sprich für den Außeneinsatz oder “rauen” Innenbereich – ist sie allerdings nicht konzipiert. Im März 2023 hat Google den Verkauf der Google Glass Enterprise eingestellt. Allerdings scheint das Unternehmen bereits am Prototyp eines neuen Datenbrillenmodells zu arbeiten.
Auch die Magic Leap 2 ist klein und leicht, jedoch weniger für den Einsatz in der (Schwer-)Industrie geeignet als vielmehr für die Bereiche Medizin oder Fortbildung.
Zu den bekannteren Smartglasses gehören ferner Modelle von Oculus wie die Meta Quest 2. Diese sind jedoch den VR-Brillen zuzuordnen, das heißt es findet ein komplettes Eintauchen in eine virtuelle Welt statt. Im Kontext von Wartung, Instandhaltung und Service empfiehlt sich vielmehr eine Erweiterung der Realität und somit der Einsatz von Augmented Reality oder Mixed Reality. VR-Brillen wie die Oculus Quest 2 oder auch die HTC Vive sind daher vorrangig im Gaming-Bereich zu finden.
Datenbrillen für die Industrie und Remote Maintenance für effizientere Arbeitsabläufe
Fernwartung in Kombination mit Datenbrillen bildet den nächsten Schritt in Richtung Industrie 4.0. Sie sorgt für kürzere Produktionsausfälle, weniger Kosten und eine bessere CO2-Bilanz, da aufwendige Anreisen vermieden werden können. Besonders in diesen herausfordernden Zeiten widmen sich mehr und mehr Firmen verstärkt der Digitalisierung ihrer Arbeitsabläufe.
Die Bitnamic GmbH hat sich darauf spezialisiert, Unternehmen für diesen digitalen Wandel fit zu machen. Gestalten auch Sie Ihre Wartungs- und Serviceprozesse einfacher und effizienter, stärken Sie die Kundenbindung durch schnelle Problembehebungen.
Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Demo-Termin, in welchem Ihnen unser Sales Manager Christopher Poelker bitnamic CONNECT vorstellt.
Bei Interesse beraten wir Sie außerdem gerne zu den Themen Datenbrillen und Augmented Reality – gemeinsam eruieren wir, welches Modell die passende Lösung speziell für Ihr Unternehmen ist.