Kurz vor Ende des Jahres gab es für uns noch Anlass zu großer Freude: Bitnamic setzte sich gegen mehr als 90 Mitbewerber durch und belegte den dritten Platz in der Kategorie Scale-up des DurchSTARTer-Preises 2020. Mithilfe des Preises sollen innovative Ideen herausgestellt und gefördert werden.
Im Rahmen der Preisverleihung führte das Durchstarterteam ein Interview mit unseren beiden Bitnamic-Gründern Rolf Behrens und Alexei Kolesnikow zu den Themen Start-ups im Industriebereich, langfristigen Erfolg und natürlich – Bitnamic.
Interviewer: Hallo ihr beiden, erzählt doch mal – wer seid ihr und was ist Bitnamic?
Kolesnikow: Sicher, gerne. Ich bin Alexei Kolesnikow, einer der beiden Gründer und Geschäftsführer von Bitnamic. Die Firma haben wir vor ungefähr 5 ½ Jahren gegründet. Ich selbst habe zuvor hier in Osnabrück Informatik im Bachelor und Master studiert. Während dieser Zeit habe ich Rolf kennengelernt und gemeinsam mit ihm an vielen Forschungsprojekten gearbeitet – unter anderem auch zu dem Thema, das wir gleich noch ansprechen werden – und ja, nun sitzen wir hier.
Behrens: Mein Name ist Rolf Behrens, ich bin Mitgründer von Bitnamic und studierter Informatiker, Bachelor und Master. Das Thema Remote Maintenance begleitet mich schon fast zehn Jahre. Mit unserer gleichnamigen Software haben wir eine schöne Lösung für den Bereich Digitalisierung in der Industrie entwickelt.
Interviewer: Was macht die Industriebranche besonders attraktiv für junge Unternehmer und wie kann diese davon profitieren?
Kolesnikow: Ich glaube, für junge Unternehmer ist entscheidend, dass sich die Industriebranche gerade in diesem Wandel hin zur Industrie 4.0 befindet. Das heißt, sie braucht neue Ideen und da kommen natürlich junge Startups wie wir, die diese Ideen liefern, genau richtig.
Außerdem bin ich überzeugt – und das wurde mir schon häufiger in Meetings mit Unternehmen bestätigt –, dass viele Kunden nicht zwangsläufig große Firmen einladen, da diese oft viel zu starr sind. Die Kunden haben bisweilen das Gefühl, dass ihnen etwas aufgezwungen wird. Im Gespräch mit einem Start-up hingegen sind sie meist bereitwilliger, auch mal eigene Ideen preiszugeben, weil sie in den Newcomern keine Konkurrenz fürchten. Natürlich gibt es NDAs, aber nichtsdestotrotz wird bei solchen Zusammentreffen ein bisschen offener miteinander gesprochen und nachgehakt, „Wie würdet ihr dies oder das machen?“. Dadurch holt sich die Industrie Expertise ein, die sie sonst vielleicht bei jemand anderem teuer kaufen müsste.
Interviewer: Euer Unternehmen steht mittlerweile auf eigenen Beinen. Wie schafft man es, nicht nur kurzfristig erfolgreich zu sein, sondern sich langfristig auf dem Markt zu etablieren?
Behrens: Erfolg ist ein bisschen das Zusammenspiel von Chancen und Gelegenheit. Ich muss natürlich irgendwie die Chance bekommen, mich zu beweisen, aber ich brauche auch die Gelegenheit dazu, dass ich meine Software habe, meine Technologie, mein Produkt. Man hat vielleicht ein, zwei Schuss und dann muss ich sehen, wie ich mich wieder neu erfinde – das ist das Wichtige, dass man weiterdenkt, dass man innovativ bleibt. Das gilt zumindest für uns, wir müssen ständig mit unseren Kunden reden „Was sind eure Wünsche?“, „Wie können wir unsere Software besser machen?“, „Habt ihr noch ein bisschen Feedback und Input für uns?“.
Im nächsten Schritt überlegen wir, wie wir das Ganze besser, benutzerfreundlicher, leichter zugänglich, vielleicht sogar technologisch nochmal ein bisschen ansprechender oder passender machen. Das sind Punkte, die wir immer im Vordergrund, im Fokus haben müssen. Was wir 2016 gemacht haben, passt heute nicht mehr. Das heißt, wir müssen jetzt gucken, wie hat sich der Markt verändert, wie reagieren wir auf bestimmte Dinge und das gilt eigentlich über alle Branchen hinweg.
Wenn ich erfolgreich sein will, darf ich nicht stehen bleiben, ich muss mich weiterbewegen. Ich muss in gewisse Bereiche investieren, vor allen Dingen bei meinen Kunden bleiben und natürlich auch Veränderungen zulassen. Das ist einer der wichtigsten Punkte: Man muss sich selbst eingestehen, dass das, was man geschaffen hat, irgendwann obsolet ist. In diesem Kontext ist der persönliche Change ganz wichtig, um das alles überhaupt durchzubringen.
Zentrales Produkt von Bitnamic ist bitnamic CONNECT, die App für mobile Zusammenarbeit in der industriellen Kommunikation. Sie beschleunigt Serviceprozesse und vernetzt Experten weltweit. So lassen sich Wartungen und Problembehebungen an Maschinen effizienter, kostengünstiger und kontaktlos vornehmen – ein speziell in Zeiten der Coronapandemie entscheidender Vorteil. Bei Interesse an einer unverbindlichen Demo, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.